Die Materialien unserer Wahl!
Holz, Öl, Stoff – verschiedene Bestandteile und damit auch Materialien sind in unseren Jurten und Zelten zu einem großen Ganzen verarbeitet. Hier findest du einige Informationen über die Materialien, die wir verwenden.
Beim Bezug aller Baustoffe achten wir darauf, möglichst naturnah und nachhaltig auszuwählen. Dabei beziehen wir folgende Aspekte mit ein, die für uns einen runden und ganzheitlichen nachhaltigen Ansatz ergeben: Grundbestandteile des Materials, Regionalität, Langlebigkeit, Eignung des Materials zur Nutzung von Jurten und Zelten in unserem Klima, Art der Herstellung der einzelen Materialien.
Unsere Holz-Wahl: Die Esche
Das meiste, eigentlich alle Holzarbeiten fertigen wir aus Eschen-Holz. Durch die langen Fasern, die dem Holz Stabilität verleihen, eignet sich Eschen-Holz sehr gut für lange dünne, und gleichzeitig bruchsichere Stangen, wie Jurten-Stangen und auch andere Zelt-Stangen wie für das Baker-Zelt oder auch Einstangen-Tipis. Zudem hat Esche eine sehr gute Flexibilität, was sie noch bruchsicherer macht, und lässt sich auch unter Wasserdampf vergleichsweise gut biegen. Das ist für uns vor allem deswegen wichtig, da wir alle Elemente der Jurten-Gerüste biegen. Aufgrund der stabilen und dennoch flexiblen Eigenschaft der Esche, werden auch Bögen oft aus Esche gefertigt.
Lein-Öl
Geölt sind die Stangen mit Lein-Öl. So sind sie vor Feuchtigkeitsschäden geschützt. Zudem sind die Stangen super pflegeleicht, indem du einfach von Zeit zu Zeit bei Gelegenheit eine weitere dünne Schicht Öl aufträgst. Wir ölen in der Regel 2-3 mal, bevor wir liefern. Das ist schon nicht schlecht. Aber mit jeder weiteren Ölung wird Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer erhöht. Es lohnt sich also! Wenn du sie gut pflegst, wird das Holz immer besser!
Im abschreckenden Vergleich dazu: Lack auf Holz, der erstmal den scheinbaren „Vorteil“ hat, dass er schneller trocknet als Leinöl, blättert irgendwann ab, weil das Holz ein Naturstoff ist, der weiter arbeitet. Und wenn man das in Ordnung bringen will, mit mehr Lack, muss man eigentlich den alten Lack erst komplett abbeizen oder abschleifen, um eine funktionierende neue Lackschicht aufbringen zu können. Nur – die neue Schicht ist dann leider auch wieder anfällig, abzublättern…das wird nicht besser mit der Zeit, sondern schlechter…und ist jedesmal eine mühsame hässliche Arbeit unter Verwendung von ungesunden Chemikalien.
Da warten wir doch lieber ein bisschen länger, bis das Leinöl getrocknet ist…
Unsere Zelt-Soffe
Wir fertigen unsere Außenhäute und Zelte in aller Regel aus 510g/m2 Bauwoll-Polyester-Mischgewebe. Dieses ist sehr robust, reißfest, atmungsaktiv, für unser Klima ideal imprägniert, wasserdicht, flammenhemmend, fäulnishemmend, langlebig und schwer.
Unsere Zelte und Planen sind daher KEINE LEICHTGEWICHTE.
Die erwartbare Lebensdauer ist bei ganzjähriger Dauer-Nutzung etwa 5-10 Jahre, bei guter Pflege eventuell auch noch länger.
Bei ganzjähriger Nutzung empfehlen wir, den Stoff ein- bis zweimal jährlich nachzuimprägnieren, um die Lebensdauer maximal zu erhalten. Wenn der Stoff nur periodisch Wind und Wetter ausgesetzt ist, dann bei Bedarf.
Wichtig: Achte bitte immer darauf, dass der Stoff komplett trocken ist, bevor du dein Zelt oder Plane / Außenhaut für eine längere Zeit einpackst und verstaust, und wähle auch einen Lagerort, wo der Stoff vor Nässe und Nagern geschützt ist!
Die gute Atmungsaktivität ist für das Raumklima wichtig, damit es im Innern nicht stickig wird.
Sie spielt aber auch, in Verbindung mit der gleichzeitig guten Wasserdichtigkeit, eine absolut entscheidende Rolle, wenn es darum geht, bei gedämmten Jurten Schimmelbildung vorzubeugen. Wäre der Stoff nur wasserdicht und nicht atmungsaktiv (wie zum Beispiel LKW-Plane), könnte die im Innenraum befindliche Feuchtigkeit, wenn geheizt wird, nicht nach draußen abdampfen, würde sich an der Innenseite der Außenhaut beschlagen, damit die Dämmung befeuchten und zu Schimmelbildung führen.
Genauso problematisch ist natürlich eine Außenhaut in unseren Breiten, die nicht wasserdicht genug ist, und nur atmungsaktiv, wie es leider oft die originalen importierten Baumwoll-Außenhäute von Jurten sind. Dass es damit in unserem Klima leicht zu Feuchte und langfristig Schimmel kommt, versteht sich von selbst. Wird dann „nachgebessert“, indem eine wasserdichte Plastikplane über die atmungsaktive Außenhaut gezogen wird, wird alles nicht besser siehe oben.
Um diese leider häufig auftretenden Probleme zu beheben oder im Idealfall vorzubeugen, fertigen wir gerne und regelmäßig Außenhäute nach Maß für bereits bestehende Jurten an.
Die Kombination aus Materialien die wir verwenden, sind vielfach und langjährig erfolgreich erprobt.
Das Design unserer Außenhäute ist in langjähriger Erfahrung ausgereizt. Dies beinhaltet, dass jede einzelne Naht so ausgerichtet ist, damit Regen möglichst ungehindert abfließen kann, dass der Wind nirgends durchpfeift, dass die Seitenwände auch bei Bodenkontakt keine Feuchtigkeit hochziehen, und die komplette Jurte schnell und leicht zu montieren und zu demontieren ist. Außerdem gibt es diverse Farben zur Auswahl, die auch nach Wunsch kombiniert werden können.
Je nach Nutzungsabsicht empfehlen wir zusätzliche Extras, wie zusätzliche Isolierung, Fenster, (öffenbare) Acrylglaskuppeln und andere Extras.